Beobachtung mit dem Fernglas - Der Orionnebel, M42

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Der Orionnebel - © Georg Zeitler
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Das Schwertgehänge des Orion mit M42

Wie jedes Jahr steht in den kalten Winternächten der bewaffnete Himmelsjäger imposant am Nachthimmel. Die Figur eines mit Schild und Keule bewaffneten Jägers dürfte auch für einen Laien gut erkennbar sein. Unter den drei Gürtelsternen des Orion befindet sich das wohl am meisten beobachtete und fotografierte Objekt des Winterhimmels: der Orionnebel (M 42).
Mit einem Fernglas mittlerer Größe ausgestattet, ist der Gasnebel bereits ein lohnendes Ziel. In einem 10x50-Glas sind neben der hellen Zentralregion auch einige unterschiedlich helle Haufensterne des jungen Sternhaufens im Zentrum des Nebels beobachtbar. Hellstes Haufenmitglied, der Vielfachstern q Ori, offenbart schon bei 10x seine Doppelnatur. Das bekannte Sterntrapez, das die riesige Wasserstoffwolke zum Leuchten anregt, kann nur schwer getrennt werden - dazu bedarf es schon eines 15x70-Glases.
Die Dokumentation des Orionnebels geht auf Nicolas Peiresc zurück, der ihn im Winter 1610/11 als "eine kleine beleuchete Wolke" beschrieb. Man kann jedoch davon ausgehen, dass der relativ helle Nebel schon vorher beobachtet wurde denn schon die mittelalterlichen arabischen Astronomen beobachteten den Orionnebel und gaben ihm den Namen "Na’ir al Saif" (Der Helle im Schwert). Auch Jahrhunderte nach der Erfindung des Fernrohres ist der nur ca. 1500 Lichtjahre entfernte M 42 ein interessantes Fernglasobjekt, ein gerade mal eine Million Jahre junges nebelhaftes Sternennest. (Quelle: interstellarum Nr. 49)

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